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Rotweinwanderweg- über die Höhen der Ahr  
Auf dem Rotweinwanderweg
Weinberge oberhalb von Neuenahr

Die rote Traube weist den Weg

Vorbemerkung
"Wer an der Ahr war und weiß, dass er da war, war nie an der Ahr." Dieser populäre Spruch mag vielleicht für einen Kegelausflug, bei dem man sich bis oben mit Ahrwein zuschüttet, zutreffen, für eine Wanderung gilt er aber ganz bestimmt nicht. Denn bei der Wanderung sollte man lieber mit allen Sinnen dabei sein und sich diese sehenswerte Landschaft nicht entgehen lassen. Den Weg bin ich schon siebenmal gegangen, und das ganz bestimmt nicht wegen des Ahrburgunders, den es zwar bei relativ hohem Preisen in durchaus ansprechender Qualität gibt, der aber auch in manchen Jahren, vor allem wenn die Sonne fehlt, relativ flach gerät. Ich bin den Rotweinwanderweg schon gewandert, ohne ein einziges davon Glas zu trinken, und trotzdem hatte ich Spaß dabei.

Samstag, 03.06.2006
Schon oft sind wir in Remagen gestartet und haben ein Stück vom Rheinhöhenweg vorgeschaltet. Diesmal gehen wir den Originalweg, der beginnt in Bad Bodendorf. Um 12:00 Uhr ging's los. Das Auto haben wir am Parkplatz hinter dem Bahnhof gelassen. Nach der Schlechtwetterperiode der vergangenen Tage hoffen wir auf sonniges Pfingstwetter. Die ersten Stunden waren schon recht vielversprechend.

Start Rotweinwanderweg 1Start Rotweinwanderweg 2

Die erste größere Pause machten wir in Heppingen, draußen (!) im Biergarten der Gaststätte "Dornröschen", die fast am Wege liegt. Wir sind schon wo oft hier vorbeigekomen, zum ersten Mal hat sie geöffnet.

Um 18:00 Uhr sind wir in Ahrweiler eingetroffen. Zum Übernachten haben wir den Rotweinwanderweg verlassen. Diesmal sind wir nicht in der Pension "Ippendorf", sondern im "Ännchen", gleich hinter dem Stadtor links. Da Adriana auf einem Zustellbett schläft, ist es nicht sehr geräumig im Zimmer. Rita störte sich an der schwarzen Klobrille, weil sie meinte, die gehört nicht mehr in die heutige Zeit. Sonst sind wir aber zufrieden. Gegessen haben wir unten in der Gaststube, die gut gefüllt war. Unsere Mägen sind es jetzt auch. Mein Bauernschnitzel war die größte Portion, Adriana hat mit dem Champignon-Schnitzel das leckerste Gericht erwischt und Rita mit dem überbackenen Spinat das knoblauchichste. Obwohl in der Stadt ein Rotweinfest war, verließen wir das Haus nicht mehr. Stattdessen spielten wir Rommée in der Gaststätte und waren recht früh im Bett. Vom Lärm hörten wir wenig. Rita schlief trotzdem schlecht, weil die Betten etwas weich waren.

Stadttor von AhrweilerFußgängerzone Ahrweiler

Pfingstsonntag, 04.06.2006
Um 7:00 Uhr weckte uns Adrianas Handy. Sie hatte vergessen, die Weckfunktion auszuschalten. Rita schimpfte, Adriana fand es lustig. Wir sind nach der Weckattacke trotzdem noch einmal eingeschlafen, allerdings nicht sehr lange. Um 9:00 Uhr saßen wir beim Frühstück, das sich sehen lassen konnte. Anschließend machten wir noch einen Rundgang durch die schöne Altstadt und bewunderten die Blumenpracht. Beim Italiener gab es ein Eis als Frühstücksnachspeise.

Wendels vor WendelBlumenpracht Ahrweiler

Da wir auf dem Rotweinwanderweg zurück mussten, nahmen wir den Steilaufstieg für Geheimagenten durch den Wald bis zum Hotel "Hohenzollern". Auch wenn der Einstieg ein bisschen schwierig zu finden ist, es ist die schnellste Art, um wieder auf die Piste zu kommen.

Steilaufstieg Hohenzollern AhrweilerSteilaufstieg Hohenzollern Ahrweiler

Im "Altenwegshof" sind wir diesmal nicht eingekehrt, ich verzichtetete auf mein Stammesssen Hausplatte und Rita auf ihren Heringsstipp. Aber wir waren einfach noch zu vollgefressen vom Frühstück im Ännchen und dem anschließenden Eis. Dafür sind wir diesmal im Försterhof eingekehrt, der mit all seinem aufsetzten und bunt angestrichenen Beton an Disneyland erinnert. Der Weg nach Marienthal ist inzwischen anders geführt, man kommt nicht mehr am überflüssigen "Bundesbunker" vorbei.

Vor Marienthal AhrKlosterruine Marienthal Ahr

Dernau haben wir im Bogen umgangen, an dem schmalen Stück nach den Felsen verlor Adriana den Halt und rutschte ab, ein Beispiel dafür, dass auch auf relativ harmlosen Wegen ganz schnell etwas passieren kann. Zum Glück hatte ihr Fuß noch einmal Halt gefunden, sie konnte nach einem Grasbüschel greifen und ich bekam sie am Handgelenk zu fassen. Nicht auszumalen, was an diesem Steilabhang hätte passieren können. Auf jeden Fall haben wir verdammtes Glück gehabt. Im Hotel "Saffenburg" erzählte man uns am Abend, dass im vergangenen Jahr an der gleichen Stelle ein Frau abrutschte. Sie musste mit dem Hubschrauber gerettet werden.

Weinberge bei DernauWeinberge an der Ahr

Pfingstmontag, 05.06.2006
Der Schreck mit Adriana Beinaheabsturz steckte uns noch in den Knochen. Besonders Rita war sehr ängstlich geworden und sah überall Absturzmöglichkeiten. Deshalb stiegen wir diesmal auch nicht am Weißen Kreuz direkt ab, wir gingen den breiten Weg hinab ins Tal, auch wenn er landschaftlich weniger reizvoll und außerdem länger war. In Altenahr fotografierten wir das, was wir immer fotografierten: Die Hotels "Schwarzes Kreuz" und den "Mönch", die Ahr mit der Ahrbrücke, den Bahnhof und die Seilbahn. Mit der fuhren wir diesmal allerdings nicht hoch. Wir gingen nach Kreuzberg und nahmen dort den Zug zurück nach Bad Bodendorf, wo Ritas unverwüstlicher Corsa stand, der uns natürlich auch dank Ritas Fahrkünste, sicher nach Hause brachte...


Schwarzes Kreuz AltenahrHotel Münch Altenahr

Tagebuchaufzeichnungen, überarbeitet

Informationen zur Wanderstrecke: (www.ahr-rotweinwanderweg.de)
Anreise mit der Deutsche Bahn oder mit dem Auto bis zum Bahnhof Bad Bodendorf. Dort beginnt die Markierung des Rotweinwanderweges. Der Weg bietet reizvolle Wegabschnitte durch die Weinberge oder oberhalb davon mit schönen Ausblicken ins Ahrtal. Nachteil: Sehr viel Hartbelag auf den Wegen. Wald ist eher selten, aber auch anzutreffen. Besonders auf dem Abschitt zwischen Mayschoss und Altenahr geht man auf angenehmen Waldwegen. Dieser Abschnitt ist das "Filetstück" des Weges. Für die Übernachtung muss man i.d.R. den Wanderweg über gutmarkierte Zugangswege verlassen. An Wochenenden und in Saisonzeiten ist die Strecke sehr begangen, zu anderen Zeiten ist es relativ ruhig. Der Zug zurück fährt im Stundentakt. Wegen des guten Bahnanschlusses kann der gesamte Weg auch von einem Standquartier aus begangen werden.

Wegmarkierung: Rote Traube (auch für die Zuganswege) Länge des Weges: knapp 40 Kilometer Tagesetappen: 2 bis 3

Übernachtungensmöglichkeiten:
Pension Bauer, Bad Bodendorf (02642) 42187 www.gaestehaus-bauer-koschek.de
Gasthof "Zur Saffenburg" Mayschoß (02643) 8392 www.mayschoss.de/kraus/index.htm
Pension Ippendorf, Ahrweiler (02641) 660
Hotel "Zum Ännchen", Ahrweiler (02641) 97770 www.aennchen-ahrweiler.de
Hotel "Kölner Hof", Dernau (02643) 8407 www.dernau.de/info/koelner.htm/
Gasthof "Zur Saffenburg" Mayschoß (02643) 8392 www.mayschoss.de/kraus/index.htm